Studie warnt: Digitale Souveränität des Staates gefährdet

Die vom Bundesministerium des Inneren  beauftragte Studie „Strategische Marktanalyse zur Reduzierung von Abhängigkeiten von einzelnen Software-Anbietern“ findet deutliche Worte über die Abhängigkeit der deutschen Behörden von nur wenigen zentralen Softwareherstellern. Dies gilt insbesondere für Microsoft, da deren Produkte „in allen Schichten des Software-Stacks“ vielfach eingesetzt werden. Dies führe zu „Schmerzpunkten bei der Bundesverwaltung, die im Widerspruch zu den strategischen Zielen der IT des Bundes stehen“. Die Verfasser der Studie kommen zu dem Schluss, dass ein dringender Handlungsbedarf bestehe, da eine eingeschränkte Informationssicherheit und (datenschutz)-rechtliche Unsicherheiten die „digitale Souveränität“ des Staates gefährden.

Eine mögliche Handlungsoption für diese Misere sei der Umstieg auf Open Source Software (OSS). Dies sei ein „probates Mittel“, um die „digitale Souveränität der Bundesverwaltung langfristig zu sichern“.

Die Studie folgt in diesem Punkt unserer Forderung nach Open Source Software in KRITIS, so dass wir als AG KRITIS diese Empfehlung ausdrücklich unterstützen. Insbesondere im Bereich der kritischen Infrastrukturen sehen wir den Einsatz quelloffener Software, bei Bedarf auch unter treuhänderischer Verwaltung, als dringend geboten. Neben der notwendigen Transparenz z.B. im Bereich von Sicherheitslücken oder versteckten Zugängen (Backdoors), kann nur so gewährleistet werden, dass Produktions- und Industrieanlagen über den gesamten Lebenszyklus von teilweise vielen Jahrzehnten sicher betrieben werden können.

Die daraus resultierende Steigerung der Resilienz kritischer Infrastrukturen unterstützt unmittelbar eine defensive Cybersicherheitsstrategie, die der Staat dringend etablieren muss, um seine Bevölkerung angemessen zu schützen.